Bad Staffelstein aufwerten

Wie und mit welchem Ziel soll unsere Stadt Bad Staffelstein noch interessanter werden? Dieser Frage ging man in der letzten Fraktionssitzung der Grünen/SBUN nach. Eingeladen war hierzu auch Michael Böhm, Citymanager der Stadt Bad Staffelstein. Stadtrat Werner Freitag zeigte sich erfreut über den Austausch, denn „Grüne Ideen sind nicht nur den Staffelsteiner Bürger*innen wichtig, sondern auch vielen Touristen, die unsere Stadt besuchen.“ Gemeinsam ist man gespannt auf die Ergebnisse zum Architekturwettbewerb bezüglich des Bärenareals und Michael Böhm ist zuversichtlich, auch einen Investor finden zu können. Die Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes ist momentan leider noch nicht möglich, da dort immer noch das Stellwerk der Bahn untergebracht ist, so die Auskunft des Citymanagers. Dafür konnte die Gastronomie „Adam Riese“ wiederbelebt werden und erste Umbaumaßnahmen sind bereits im Gange, so Michael Böhm.

Verkehrssituation verbessern

Ein zentrales Thema war die Verkehrssituation in der Innenstadt und die viel diskutierte Nord-Ost-Spange, die von der Fraktion der Grünen/SBUN als nicht notwendig und zielführend hinsichtlich einer Verkehrsberuhigung in der Innenstadt gesehen und abgelehnt wird. Einig war man sich darüber, dass es eine Veränderung geben muss „ Ziel sollte es sein, dem Fahrrad- und Fußverkehr mehr Raum zu geben, vor allem in der Bamberger und Lichtenfelser Straße“, so die Meinung von Sandra Nossek. Dort hätten es Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwägen momentan nicht leicht, sich problemlos fortzubewegen. Den Verkehr gänzlich auszuschließen sei nicht das Ziel. Eine Einbahnstraßenregelung wäre eine Möglichkeit den Verkehr „ruhiger und flüssiger“ zu gestalten und Raum zu gewinnen. Zudem ist auch unter den Urlaubern die Zahl der Fahrradfahrer enorm gestiegen und auch diese wünschen sich mehr Raum und Fahrradabstellmöglichkeiten. Hier gibt es also viel zu tun, um der Verkehrsveränderung gerecht zu werden.

Gute Bahnanbindung stärker bewerben

Erfreulich entwickelt sich, nach Aussagen von Herrn Böhm, die Werbegemeinschaft von Bad Staffelstein, deren Mitgliederanteil enorm gestiegen ist und die mit vielen Aktionen auf sich aufmerksam macht. Stetiges Thema ist hier auch die bessere Anbindung der Thermengäste an die Innenstadt mit ihren Einzelhandelsgeschäften. Herr Böhm strebt hierzu die Umgestaltung der Unterführungen an. Weiterhin erhalten Thermenbesucher, die mit der Bahn anreisen eine Ermäßigung auf ihren Eintrittspreis. Die gute Anbindung von Bad Staffelstein durch die Bahn soll, nach Meinung aller, noch mehr beworben werden, auch wenn das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel unmittelbar vor Ort noch nicht zufriedenstellend ist, so Christian Hornung, der mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Stublang zur Sitzung kam.

Regionale Produkte fördern

Abschließend tauschte man sich über das wichtige Thema der Regionalvermarktung aus, das sowohl der Grünen/SBUN Fraktion als auch dem Citymanager sehr am Herzen liegen. Die Fraktion regte eine Zusammenarbeit mit dem Verein „Main Jura Natur“ an, was von Michael Böhm gerne aufgenommen wurde. Zum Thema regionale Produkte läuft bald eine Wette mit Radio Eins, bei der der Staffelsteiner Citymanager mehr als 100 regionale Produkte aus Bad Staffelstein zusammentragen muss. Für Rica Kohmann wäre „eine Verkaufsmöglichkeit in der Stadt nicht nur für die regionalen Anbieter, sondern besonders auch für die Verbraucher“ wünschenswert, denn nur so können Wege eingespart und alle Anbieter gleichermaßen erreicht werden. Michael Böhm regte zudem einen Picknickkorb mit regionalen Produkten an, der seiner Meinung nach auch recht interessant für Urlauber in Staffelstein wäre. Für Bad Staffelstein und seine Touristen sind gleichfalls Adam Riese und Victor von Scheffel wichtige Vermarktungsmerkmale und deshalb ist es erfreulich, dass es bald eine Bronzestatue des Dichters zu bestaunen gibt und der Gastronomiebetrieb am Marktplatz wohl weiterhin Adam Riese heißen wird. „Die ehemalige Scheffelklause, in der nun ein griechisches Restaurant untergebracht ist, sollte demnach zumindest mit einem Hinweisschild wieder seine geschichtliche Bedeutung erhalten“, meinte Museumspädagogin Christine Liebl, „damit auch in Bad Staffelstein weiterhin ‚Wohlauf die Luft geht frisch und rein‘ gesungen werden kann.

GRÜNE/SBUN in Stublang
Konstruktiver Austausch zwischen Citymanager Michael Böhm (links), Museumspädagogin Christine Lieb und der Grünen Stadtratsfraktion mit Rica Kohmann (Mitte), Sandra Nossek und Werner Freitag.

Erstveröffentlichung im Oktober 2020

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