Einwendungen sind noch bis 6.11.23 möglich!
Die geplante Erweiterung des Steinbruchs bei Kümmersreuth durch die Firma Neupert war Schwerpunktthema bei der Fraktionssitzung der Grünen/SBUN.
Die Stadt Bad Staffelstein ist im Rahmen des Genehmigungsverfahrens aufgerufen, ihrerseits eine Stellungnahme zu diesem Vorhaben, das bereits 2013 schon einmal abgelehnt wurde, abzugeben.
Die Erweiterungsfläche liegt an der historischen Wegverbindung von Kümmersreuth zum Hohlen Stein und damit im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Das Naturdenkmal „Mondstein“ würde zwar laut Planung ausgespart bleiben, doch es wäre durch die Erschütterungen des Abbaus doch sehr gefährdet oder ginge sogar ganz verloren. „Auch das beliebte Ausflugsziel Kemitzenstein mit seiner Kletterschule wird noch mehr belastet und das Gestein des Kemitzensteins könnte sich weiter entfestigen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen/SBUN.
Artenreiches Grünland
Zudem werde artenreiches Grünland und mit ihm Lebensraum für viele Tiere zerstört, denn durch die ökologische Flächenbewirtschaftung der letzten Jahre habe sich die naturschutzfachliche Qualität des Gebiets enorm verbessert. Auf Unverständnis stieß deshalb, wie leichtfertig derart wichtige Rückzugsmöglichkeiten für Fauna und Flora preisgegeben werden sollen. Wieder einmal werde die Natur hintangestellt. „Ökologisch gesehen sollte und kann die Erweiterung nicht genehmigt werden“, so Werner Freitag.
„Man muss bedenken, dass diese Kraterlandschaft und immense Landschaftszerstörung für alle Zeiten bestehen bleiben wird“, so Stadträtin Sandra Nossek mit Blick auf die riesigen Abgrabungen des bestehenden Bruches. Mit den benachbarten Abbaugebieten in Kaider, Wattendorf und Lahm sind der reichen Kulturlandschaft bereits tiefe Wunden in beängstigender Dichte und Größe zugefügt worden. „Wo soll das hinführen, wenn auch in Zukunft mit der gleichen Abbaugeschwindigkeit wie in den vergangenen Jahrzehnten Fläche um Fläche vernichtet wird“, fragte sich Stadtrat Werner Freitag und mahnte nachhaltigeres Wirtschaften an.
Die Erweiterung des Steinbruchs kollidiere schließlich auch mit der Entwicklungsstrategie der Stadt Bad Staffelstein und der gesamten Region hin zur Tourismus- und Gesundheitsregion. „Urlauber kommen, um eine halbwegs intakte Natur und abwechslungsreiche Kulturlandschaft zu erleben und um Ruhe und Erholung zu finden“, heißt es in der Pressemitteilung.
Schließlich machten sich die Teilnehmer noch große Sorgen um die Wasserschutzgebiete und die damit verbundene Trinkwasserversorgung. „Schließlich ist dieser Antrag nur möglich, weil das Wasserschutzgebiet momentan ausgesetzt ist, doch es muss, da es sich in sogenannter Planreife befindet, Berücksichtigung finden“, steht ferner in de Pressetext.
„Die Abtragung der grundwasserschützenden Deckschicht würde eine nicht hinnehmbare Gefährdung der öffentlichen Trinkwasserversorgung hervorrufen“, so Sandra Nossek. Dies belege auch ein Gutachten nach Hölting, das besagt, dass durch den Abbau die Sicherheit der Wasserqualität von momentan hoch auf mittel sinken würde.
Rund 770.000 Kubikmeter Wasser strömen jährlich aus den Quellen mit dem Schwabthal, End und Frauendorf ein großer Teil von Lichtenfels und auch die Rehaklinik Lautergrund momentan versorgt werden. Mit einer Verunreinigung würde dies alles gefährdet sein.
Irreversible Eingriffe
Aus all diesen Gründen und negativen Folgen war man sich einig, dass die geplante Steinbrucherweiterung gravierende und teilweise irreversible Eingriffe und womöglich Schäden auslöst und deshalb abzulehnen ist.
Die Fraktion werde eine Stellungnahme an die Stadt Bad Staffelstein richten und darauf drängen, das Einvernehmen für die Erweiterung des Steinbruchs nicht zu erteilen.
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