Am 10.09. fand eine interessanter Termin zum Thema Hochwasser in Unnersdorf statt. Neben einigen kommunalen Mandatsträger*innen der Grünen, waren dabei auch auch die Landtagsabgeordneten Patrick Friedel und Ursula Sowa mit dabei.
Darüber berichtete auch das Obermaintagblatt:
Was gegen Hochwasser hilft
Ortstermin: Die Grünen-Kreistagsfraktion besucht das Gasthaus „Zum Anker“ in Unnersdorf.
Unnersdorf – Den 1. Juni 2024 wird Michael Bauer, Seniorchef des Gasthauses „Anker“ in Unnersdorf, wohl nicht vergessen. Ein Starkregen setzte den halben Ort unter Wasser. Sturzflutartig kam das Wasser über den Hang hinter dem Anwesen nach unten, der Hang kam ins Rutschen und brachte beinahe die Halle neben dem Gasthaus zum Einsturz. Der gesamte Schaden, so Michael Bauer, beläuft sich auf etwa 380.000 Euro, der zum großen Teil von der Versicherung abgedeckt wird. Zwei alte Gewölbekeller aus dem 19. Jahrhundert seien allerdings irreparabel beschädigt.
Dies berichtete der Wirt anlässlich einer Einladung der Grünen-Fraktion im Kreis, vertreten durch Kreisrätin Susann Freiburg. Man traf sich an der Gaststätte zusammen mit den beiden Landtagsabgeordneten Ursula Sowa und Patrick Friedl von den Grünen. Mit von der Partie war auch Walter Haderlein vom Wasserwirtschaftsamt Bamberg. Er führte die Gäste ein Stück entlang des Mainufers und ging dabei auf die Maßnahmen zur Renaturierung des Flusslaufes bei Unnersdorf ein. Ein Beitrag zur Verhinderung beziehungsweise Abschwächung von Hochwasser. Seit den 2000er Jahren ist man dabei, dem Fluss die alte Struktur zurückzugeben.
Die alte Struktur zurückgeben
So will man die alten Prall- und Gleitufer wiederherstellen, Kies ins Flussbett einbringen zum Erhalt einiger Fischarten und dabei darauf achten, den Baumbestand am Ufer zu erhalten, so zum Beispiel die sehr seltene Schwarzpappel. Dabei sei es wichtig, für die Fauna am und im Fluss Rückzugsräume zu schaffen, die von Menschen möglichst nicht betreten werden dürfen. Solche Maßnahmen bräuchten allerdings viel Fläche, und diese müssten von den Eigentümern, meist Landwirten, erworben werden, was sich nicht immer als einfach erweist. Und: Die Finanzierung dieser Projekte sei inzwischen zu einem Problem geworden. Für Gewässer erster und zweiter Ordnung sei der Freistaat zuständig, um die Wasser dritter Ordnung müssten sich die Kommunen mit ihren klammen Kassen kümmern.
Diese Mittel dürften auf keinen Fall gekürzt werden, fand der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz, Anton Reinhard. Gleichzeitig lobte er die gute Zusammenarbeit zwischen dem BN und den Behörden, hier dem Wasserwirtschaftsamt. Viel sei schon geschehen am Obermain für die Renaturierung.
Es geht um Klimaanpassung
Zurück in der Gaststätte referierte MdL Patrick Friedl über die Unwetterereignisse im Ort und ihre Ursachen. Die Folgen der Klimaveränderung könne man nicht mehr verhindern, es gehe jetzt um eine Klimaanpassung. Die Kommunen wie auch jeder Einzelne müssten nun Vorsorge betreiben. Ob man in einem stärker gefährdeten Gebiet wohnt, könne man auf der sogenannten HIOS-Karte (Hinweiskarte für Oberflächenabfluss und Sturzflut der LfU Bayern) einsehen. Friedl sieht den Freistaat in der Pflicht, Mittel für gefährdete Regionen zur Verfügung zu stellen. Gute Vorsorge, auch für bevorstehende Hitzewellen, seien Pflichtaufgaben.
Kreisbrandmeister Christian Kunstmann, Fachbrandmeister für Vegetationsbrand-Bekämpfung, sprach von hohen Herausforderungen an die Wehren bei Starkregenereignissen und Bränden. Er wünschte sich eine noch bessere Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden. Der Dritte Bürgermeister von Bad Staffelstein, Dieter Leicht, berichtete von seinen Erlebnissen bei der Regenkatastrophe am 1. Juni 2024. Großes Lob ging an die gesamte Blaulichtfamilie und die Bewohner von Unnersdorf. Bei solchen Ereignissen seien in Zukunft die Kommunen, aber auch jeder Einzelne gefordert.
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