Zu diesem Thema lud der Kreisverband Lichtenfels von Bündnis 90/ Die Grünen vergangene Woche ein. Dr. Susann Freiburg begrüßte und freute sich über gut 50 Interessierte, die sich bei drei Experten aus der Region informieren konnten. Daniel Heimann, Gebietsverkaufsleiter für Wärmepumpen bei der Firma alpha innotec aus Kasendorf räumte mit dem Vorurteil auf, eine Wärmepumpe ließe sich nachträglich nur in Häuser mit Fußbodenheizung einbauen. „Das kann auch ohne Fußbodenheizung funktionieren. Ich empfehle Ihnen, wenn es richtig kalt ist, bei Ihrer bestehenden Heizung die Vorlauftemperatur auf 50 bis 55°C einzustellen und die Thermostate voll aufzudrehen. Diese Einstellung sollten Sie ein paar Tage austesten. Wenn das für sie angenehm warm ist, können Sie Ihr Haus genauso gut mit einer Wärmepumpe beheizen“, so der Experte. Lukas Spaderna, Bauingenieur und Energieberater aus Bad Staffelstein schilderte die Förderkulisse: „Gefördert werden Hauseigentümer, deren Öl- oder Gasheizung älter ist als 20 Jahre und die nun eine neue, klimafreundliche Heizung einbauen wollen. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, gibt es einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent.“ Der Installateur und Heizungsbaumeister, Peter Schardt von der Firma Förtsch aus Schney ergänzte: „Allerdings gibt es eine Deckelung bei 30.000 Euro. Man kann nicht pauschal sagen, was der Einbau einer Wärmepumpe kostet. Jedes Haus ist anders. Das muss man sich ganz genau ansehen.“
Der Weg zur Förderung ist relativ einfach: In Absprache mit dem Installateur seines Vertrauens beauftragt man einen Energieberater mit der Erstellung eines Energieberatungsberichts. Dabei wird der energetische Istzustand des Hauses erfasst, die abgeschätzte Heizlast ermittelt und Vorschläge zur Modernisierung gemacht. Sofern es durch den Einbau einer wie auch immer gearteten Wärmepumpe zu einer deutlichen Brennstoffeinsparung kommen würde, beauftragt man den Installateur, der ein Angebot abgibt. Nur mit diesen beiden Elementen lassen sich Förderanträge stellen.

Der grüne Bundestagsabgeordnete Johannes Wagner, der zusammen mit dem Bundestagskandidaten Thomas Ochs die Veranstaltung moderierte, empfahl, sich möglichst zeitnah auf den Weg zu machen. „Es ist unklar, ob es diese Förderung nach der Wahl noch lange geben wird, weil die Union das Heizungsgesetz kippen will, sobald sie an die Macht kommt.“ Ob man mit einem Beharren auf fossilen Energieträgern beim Heizen das Klima und mittelfristig den eigenen Geldbeutel schützt? Die Mehrzahl der Anwesenden hatten Bedenken. Die Grünen wünschten den Gästen und den Experten den Einbau möglichst vieler Wärmepumpen. Energieberater Dieter Spaderna betonte am Ende: „Wärmepumpen sind gut. Mit ihnen kann man aus einer Kilowattstunde Strom im Mittel vier Kilowattstunden Wärme erzeugen. Aber wir dürfen eines nicht vergessen: Das Energiesparen! Jede Kilowattstunde, die wir nicht verbrauchen, ist eine gute Kilowattstunde.“
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