Stadtratsfraktion Bündnis90/Die Grünen SBUN lassen das erste Halbjahr Revue passieren

Bei ihren offenen Fraktionssitzungen haben die Mandatsträger*innen von Bündnis 90/Die Grünen und Staffelsteiner Bürger für Umwelt und Naturschutz (SBUN) das vergangene halbe Jahr ihrer Stadtratstätigkeit Revue passieren lassen. Werner Freitag merkte gleich zu Beginn an, dass das Thema Steinbrucherweiterung immer noch beim Landratsamt zur Entscheidungsfindung liegt. Die Fraktion hatte eine Einwendung abgegeben und war demnach zum Erörterungstermin geladen, bei dem der Trinkwasserschutz von vielen Stellen angemahnt wurde (das Obermain-Tagblatt berichtete). Man hoffe sehr, dass es nicht zu einer Erweiterung des Steinbruchs komme, die das Trinkwasserschutzgebiet beeinträchtigt. Gerade der Klimawandel gefährdet durch lange Dürreperioden und heftigen Starkregen die Qualität der von der Stadt Lichtenfels, Schwabthal, End  und der Rehaklinik Lautergrund genutzten Quellen. Zumal es keine Alternative für unsere Dörfer Seitens der Stadt für einen Ausfall der Wasserversorgung gibt. Eine Versorgung mit sauberen Trinkwasser für unsere Bürger sollte das oberste Ziel der Stadt sein, fordert Stadtrat Werner Freitag.

Die letzten beiden Anträge von Seiten der Fraktion erhielten im Stadtrat unterschiedliche Resonanz. Gefreut habe man sich, so Sandra Nossek, dass der Stadtrat für die Änderung der Satzung im Altstadtgebiet gestimmt hat und erwarte nun in den nächsten Wochen eine entsprechende Vorlage der Verwaltung. Es soll somit die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Dächern innerhalb des Sanierungsgebietes Altstadt erleichtert werden, um ein Wohnen in der Altstadt attraktiver zu machen. Gerade im Altstadtensemble sind Sanierungsmaßnahmen schwierig und eine eigene Photovoltaikanlage ein wichtiger Beitrag um die Energiekosten zu senken. Nicht mehr die Einsicht auf das Dach sei entscheidend, sondern Photovoltaik soll überall möglich sein, solange Denkmalschutz Belange und feuerschutzrechtliche Bestimmungen nicht entgegenstehen.

Weniger erfreulich war die Haltung der Verwaltung und des Stadtrates gegenüber dem Antrag zur Einrichtung von öffentlich zugänglichen Trinkbrunnen. „Besonders ärgerlich ist dies“, so Rica Kohmann, „da dieser Wunsch von Bürgern an uns herangetragen wurde und die Fördermaßnahmen der bayerischen Staatsregierung Ende dieses Jahres auslaufen.“ Bei diesem Thema sah man auch in vielen Gesichtern der Anwesenden Unverständnis, denn Kommunen wie Kronach, Würzburg, Ebermannstadt und auch bald Lichtenfels haben oder werden diese Maßnahme zur Klimaanpassung vornehmen. „Zudem ließe sich hierüber wohl auch viel Müll an kleinen Getränkeflaschen einsparen“, warf Klaus Schnapp ein, der auf seinen Radtouren gerne die Trinkbrunnen nutzt, um seine Flasche aufzufüllen.

Beim Thema Leerstände und Baulücken wurden viele verschiedene Aspekte diskutiert, und im Resümee sehe man es als erforderlich, Anreize für Sanierung, Vermietung und/oder Verkauf zu schaffen, um Wohnraum nicht nur über die Ausweisung von neuen Baugebieten zu schaffen. Hierzu wolle die Fraktion sich in naher Zukunft Gedanken machen, über die Landkreisgrenzen schauen und sich Anregungen für eine mögliche, sinnvolle Strategie einholen, erläuterte Stadträtin Sandra Nossek. Das Hofheimer Land biete hier bereits einige gute Beispiele, die vielleicht auch in Bad Staffelstein Anwendung finden könnten.

Als positiven Abschluss konnte Rica Kohmann von der großen Nutzerzahl der Pumptrack berichten und dass der Bauhof hier schöne Sitzgelegenheiten errichtet und Baumpflanzungen vorgenommen hat. Mit der Pumptrack  wurde der Wunsch des Jugendforums sehr positiv umgesetzt, lobte Stadträtin Rica Kohmann.

Neben den bereits diskutierten Themen will die Fraktion in Zukunft verstärkt auf den Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen setzen. Dies beinhaltet nicht nur die Förderung von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und die Einrichtung von Trinkbrunnen, sondern auch die Schaffung von mehr Grünflächen in der Stadt und die Förderung des Radverkehrs. 

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