Begeisterung und Freude – so lässt sich die Stimmung beim Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen am besten beschreiben. Der Grund: Dr. Susann Freiburg, Direktkandidatin für den Stimmkreis Kronach-Lichtenfels, ist bei der Bezirksdelegierten-Versammlung in Bayreuth auf Platz drei der oberfränkischen Kandidatenliste gewählt worden und hat damit gute Chancen, bei der Landtagswahl im Oktober 2023 ins Maximilianeum einzuziehen.
Wie die Lichtenfelser Stadt- und Kreisrätin beim letzten offenen Stammtisch des Kreisverbands in der Gastwirtschaft Dümpfelschöpfer von der Wahlversammlung berichtete, wurden die bisherigen grünen Mandatsträger aus Oberfranken, Ursula Sowa aus Bamberg und Tim Pargent aus Bayreuth, erneut auf die beiden Spitzenplätze gewählt. Gab es für diese Positionen keine Konkurrenten, so bewarben sich für Platz drei der Liste für den Landtag gleich vier Kandidatinnen, darunter auch Susann Freiburg. Zur Überraschung und großen Freude der Kronacher und Lichtenfelser Vertreterinnen und Vertreter konnte ihre Bewerberin gleich im ersten Wahlgang mit 31 von 56 Stimmen die absolute Mehrheit der Delegierten für sich gewinnen. „Ich habe mir schon gute Chancen ausgerechnet, aber ich bin überwältigt, dass es gleich im ersten Wahlgang geklappt hat! Damit habe ich absolut nicht gerechnet!“, zeigte sich die Juristin begeistert. Zusammen mit dem Listenkandidaten Joshua Pyka aus dem Kreisverband Kronach wird sie sich um Wähler im hiesigen Stimmkreis werben.
Freiburg stellte vor den Lichtenfelser Kreis-Grünen noch einmal ihre Positionen vor, mit denen sie die Menschen an Obermain und im Frankenwald für sich gewinnen möchte.
Einen Schwerpunkt legt die Kandidatin auf den Natur- und Artenschutz. Beides wird speziell in Oberfranken durch einen aberwitzigen Straßenbau torpediert. Als Beispiel nannte sie die Mammut-Baustelle B 173 zwischen Michelau und Zettlitz. Hier würde nicht nur – für jedermann sichtbar – eine riesige Schneise in die Auwälder am Main geschlagen. Zwischen Hochstadt und Wolfsloch werde auch in den Acker eine 180 Meter breite und zehn Meter tiefe Schneise gegraben. „Mir tut es weh, wie meine Heimat zerschnitten wird. Das ist nicht mehr zeitgemäß!“, kritisierte Susann Freiburg.
Auch der Landkreis Kronach bleibe von diesem Bauwahn nicht verschont, denn hier drohe der vierstreifige Ausbau der B 173 zwischen Küps und Kronach sowie die sogenannte Lerchenhoftrasse. „Wir brauchen eine nachhaltige, eine klimaschonende Mobilität. Was wir nicht brauchen, ist die Zerschneidung von Lebensräumen. Die geht zu Lasten der Artenvielfalt. Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen!“, sagte die passionierte Rad- und Bahnfahrerin.
Oberstes politisches Ziel müsse der Klimaschutz sein. „Ich bin Mutter von vier Kindern. Mich ärgert die Trägheit beim Klimaschutz. Das muss die nächste Generation ausbaden. Da muss entschieden gegengesteuert werden. Und das tue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten!“
Freiburg ist überzeugt: Die Grünen gehören in der nächsten Legislatur nicht nur ins Plenum des Bayerischen Landtages, sondern auf die Regierungsbank! „Dafür werde ich mich stark machen!“, versprach sie den Mitgliedern des Kreisverbands. Denn nur mit den Grünen seien ein wirkungsvoller Klimaschutz und damit der Erhalt unserer oberfränkischen Heimat möglich. „Wählt das Original, keine grün angemalten schwarzen Straßenbauer!“, gab sie sich kämpferisch.
Foto: Bernd Leuthäusser
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