Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Bürgermeisterkandidatin der Staffelsteiner Bürger für Umwelt- und Naturschutz und den Grünen, Sandra Nossek, zu einem gemeinsamen Stadtspaziergang. Vor Ort sprach die Stadträtin über für sie wichtige Anliegen in der Stadt.
Vom Ausgangspunkt des Staffelsteiner Friedhofs ging es zunächst ein paar Schritte Richtung Staffelberg, damit sich die Teilnehmenden ein Bild von den Ausmaßen der geplanten Nord-Ost-Spange machen konnten. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage, die man bei jeder weiteren Flächenversiegelung stellen muss: „Ist das wirklich notwendig?“ Sandra Nossek führte aus, dass jede Flächenversiegelung zu weniger Versickerungsmöglichkeiten für Niederschlagswasser führe, zudem zu mehr Erwärmung und zur Zerstörung wichtiger landwirtschaftlicher Nutzfläche. Mit der Nord-Ost-Spange würde eine etwa zwölf Fußballfelder große Fläche versiegelt. „Keine Kleinigkeit,“ so Sandra Nossek. “Dabei besteht mit der Autobahn bereits ein Ringschluss um die Stadt, und damit eine sinnvolle Umfahrungsmöglichkeit, die eine zusätzliche Straße überflüssig macht.“ Die Kandidatin machte auch deutlich, dass ihrer Meinung nach erst eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt, mit Umgestaltung des Verkehrsraumes mit mehr Augenmerk auf den Fuß- und Fahrradverkehr umgesetzt werden sollte, bevor eine Entscheidung zur Nord-Ost-Spange gefällt wird.
Bei der nächsten Station des Stadtspazierganges ging es dann um die Gestaltung von Frei- und Stellplätzen bei Mehrfamilienhäusern. Die Teilnehmenden fanden sich wieder in einem Korridor zwischen Garagen und Gebäudekomplexen, der neben Straße, Pflaster und Beton nichts zu bieten hat. Kein Grün, kein Baum, keine Blume und auch die kleinen Rasenflächen zur anderen Seite hin würden einer Erwärmung an heißen Sommertagen nicht entgegenwirken können, das Mikroklima wird auf diese Art und Weise nicht verbessert. Stadtratskollege Werner Freitag ergänzte: „Man muss auch überdenken, ob die Anzahl von Stellplätzen nicht reduziert werden könnte, zwei Stellplätze ab 50 Quadratmeter Wohnfläche sind nicht unbedingt zwingend erforderlich.“ Sandra Nossek führte weiter aus: „Jede Kommune hat hier die Möglichkeiten über die Stellplatzverordnung Einfluss zu nehmen, um die Begrünung, Bepflanzung und den Baumbestand zu erhöhen.“ Bad Staffelstein nimmt dies bisher nicht wahr, das würde sie gerne ändern.
Ebenso ist es ihr ein Anliegen, dass „Leerstände reaktiviert oder entsiegelt werden, um neuen Wohn- oder Lebensraum entstehen zu lassen. Sicherlich kann kein Eigentümer dazu verpflichtet werden, aber Anreize können und sollten geschaffen werden, denn ein Leerstand, der über Jahre sich allein überlassen ist, nutzt niemanden und führt dazu, dass an anderer Stelle neue Fläche für Wohnraum versiegelt wird,“ so Sandra Nossek. Die Stadt hat sich bereits für eine Innen- statt Außenentwicklung entschieden und sollte dies auch konsequent verfolgen. Bei einer sich anschließenden gemeinsamen Einkehr gab es noch ausreichend Möglichkeit, sich mit der Kandidatin auszutauschen, dabei notierte Sandra Nossek dankbar noch weitere Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger.
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